Das verborgene Ich

Das Buch der Mitte

  1. Die Schöpfungsgeschichte.
  2. Der Weg in die Vielfalt.
  3. Trennung und Bindung
  4. Der Kampf um die Eigenart.
  5. Der Pfeil zur Ferne.
  6. Die schwarzen Lasten.
  7. Das Weltgericht.

I. Die Schöpfungsgeschichte

Im Anfang der Zeit war ICH, MARIA, das Weltenwort, Die Macht des Ewigen Werdens, Gott selbst, die gestaltenlose Unendliche Liebe als gestaltwerdende und gestaltgebende Unendliche Liebe, ewiges Sein und ewiges Werden zugleich.

ICH, MARIA, Vater und Mutter aller Wesen, Gott selbst als Weltgeist-Wille und Weltgeistseele, der Weltgeist als ein einiges ES, gab sechs Kindern aus meinem Schoße das Leben und machte mich selbst zu ihresgleichen. Wir waren sieben weltgestaltende Geistmächte, sieben Erzengel, wie uns die Welt versteht: Michael, Luzifer, Raphael, Gabriel, Immanuel, Belial, Maria. ICH, MARIA, gab meinen Kindern die völlige Freiheit, ihr geistiges Leben selbst zu gestalten und eine meiner Schöpferkräfte zu wählen als ihr Eigentum. Michael und Immanuel entschieden sich zuerst und zugleich. Immanuel wollte eins sein mit meinem Willen und Michael wollte eins sein mit meiner Seele. Sie gaben sich mir, Maria, als mein Eigentum, sie wollten mein sein und nichts selbst besitzen.

Luzifer entriß mir die Erkenntniskraft und wandte sich gegen mich, um über mich zu herrschen. Ihm folgte Raphael mit der Kraft des Lösens und Bindens, Gabriel mit der Kraft der Erleuchtung. Belial wollte die Kraft der Treue als Macht des starren Beharrens und ich gab sie ihm so. Uns, Immanuel, Michael und Maria, blieben als weltgestaltende Kräfte die Kraft der Führung und der Entwicklung, die Kraft der Erlösung und die Verwandlungskraft. Ich, eins mit Immanuel als Weltgeistwille, stellte Michael noch einmal vor die freie Entscheidung: Willst du die schwerste Aufgabe übernehmen, die es in der gestaltwerdenden Welt gibt und geben wird? Willst du als meine Seele, als Weltseele, und eins mit meinem Willen als Kraft der Führung und Entwicklung, der Treue, der Verwandlung und der Erlösung alle werdenden Wesen zu ihrer Vollendung, zum Ziel ihres Willens führen? Willst du als meine Seele tragender Schoß und Kampfraum für alles Zwiespältige und Lebensfeindliche sein, das aus dieser Entzweiung entstehen wird? - Und ich zeigte ihm alles Geschehen der Zukunft, wie es zuvor Möglichkeit und nun Gewißheit war, die Millionen voll Wunden, Niederlagen und Leid für uns und voll Lust und Triumph für die anderen, und auch dies: ICH will als dein führender Wille durch dich und in dir alle Freude der Zukunft und alle Qual der Gegenwart in Ewigkeit mit dir teilen. Wir werden entzweit sein um der freien Entwicklung und der Willenserfüllung aller widergöttlichen Wesen willen, und doch im Innersten eins. Du wirst mir und ich werde dir Heimat und Erfüllung sein. - Und Michael flammte auf als Bejahung meines Willens. So standen wir, Immanuel-Maria als Weltwille, und Michael-Maria als Weltseele vor unseren Todfeinden und gaben ihnen schrankenlos, getreu ihrer und unserer freien Entscheidung, jede Möglichkeit des Sieges und der Selbst-Entfaltung als Erfüllung ihres Willens zur Macht.

II. Der Weg in die Vielfalt

Luzifer, Gabriel, Belial und Raphael waren und blieben unsere und ihre eigenen Todfeinde, denn jeder wollte für sich allein die Macht. Wir haben jedem seinen Willen und jedem zu vielen Zeiten der Geistesgeschichte für sich allein erfüllt. Jeder von Ihnen verneinte die geistige Welt, in der es nur Freiheit, also keine Herrschaft über andere gibt, in der sie zwar Herrschaft wollen, aber keine Herrschaft ausüben konnten. Jeder verlangte eine Welt der Schwere, der Starre, des Widerstandes, der Wucht, eine Welt, die Unfreiheit, Gebundenheit möglich machte, um anderen die Freiheit entreißen zu können. Sie verlangten unser eigenes Leben in dieser unfreien Welt, um das Ziel ihres Willens zu erreichen, Macht über Gott und die Welt. Wir haben ihnen mit der Weltschöpfung und unserem Leben in ihr als irdisch unfreie Wesen ihren Willen bis heute erfüllt.

Luzifer als Träger unserer Erkenntniskraft erkannte, daß er sich, seinem Willen entsprechend, weder mit uns noch mit seinen Gegnern einen konnte, und daß er als Einzelner keine Herrschaft über andere Träger ebenso weltnotwendiger Kräfte zu errichten oder gar zu erhalten vermochte. Er und die anderen, die durch ihn dasselbe erkannten, verlangten von uns die Verkörperung der zahllosen Lebenseinheiten ihrer Geistseelen als scheinselbständige Wesen, die, ihrer Geistseele entstammend und von ihrem Willen geprägt, ihr Gefolge, ihr Heer im Kampf um die Macht bilden sollten, unfähig, ihren Herren, aus deren Seele sie stammten, zu widerstreben. Als irdische Träger und zugleich als geistige Führer aller dieser Einzelseelen gaben wir uns selbst, wir gingen als ihre tragende und führende Kraft in die von uns nach dem Willen der anderen geschaffene Erscheinungswelt, in die Scheinwelt, in die Maya, in das materielle Weltall. Jedes dieser Einzelwesen und durch sie die mit ihnen verbundenen, mit uns in feindlicher Trennung lebenden vier Erzengel sollten durch Millionen Jahre die Möglichkeit haben, ihren Willen zur Herrschaft über uns erfüllt zu sehen und dennoch in freier Entscheidung, in zahllosen Vorentscheidungen und einer endgültigen, in die Einheit mit uns zurückzufinden, in einer Selbständigkeit nach ihrer Wahl. Wir haben jeder dieser Einzelseelen millionenmale die Möglichkeit gegeben, die wir unseren ersten Kindern gaben: Gleiche Würde und gleiche Lebensrechte mit uns, freie Entscheidung für oder wider uns. In ihrem irdischen Anteil wuchsen jeder dieser Geistseelen wir selbst, Weltwille und Weltseele, Immanuel - Maria und Michael - Maria entgegen und sprachen zu ihnen als innere Führung ihres Lebens, in allen Lebewesen bis herauf zur Menschheit. Wir haben jeder dieser Geistseelen unendliche Möglichkeiten immer wieder zur Wahl gestellt, in welcher Art sie sich entwickeln und vollenden wollte. Wir haben deshalb im Laufe der Zeiten eine unendliche Vielzahl von Lebensformen geschaffen, von irdischen Trägern der Geistwesen, in denen sie alles in der Welt irdisch gestalthaft, greifbar kennenlernen, annehmen oder verwerfen konnten. Die Last des Kampfes um die freie Entwicklung und freie Entscheidung jedes Einzelwesens haben wir gemeinsam mit ihnen getragen, solange sie uns vertrauten. Wenn sie sich von uns vorübergehend oder endgültig abwandten, um unfreie Wesen, Werkzeuge Luzifers, Raphaels, Gabriels oder Belials zu sein, trugen wir die Last des Kampfes allein und ließen ihnen gleich ihren Herren die Lust, unsere Überwinder und Herren zu sein.

III. Trennung und Bindung

Luzifer, Raphael, Gabriel, Belial und ihren Trabanten genügte es nicht, uns zu beherrschen und zu quälen. Sie wollten ihre Lust steigern, indem sie uns ausrotteten (faßbar waren wir ihnen nur in den irdischen Trägern und geistigen Führern ihrer selbst und in unseren eigenen Verkörperungen). Um ihren Willen zu erfüllen, mußten wir im Laufe der Jahrmillionen ihre Geistselbstkräfte für ihre Zwecke der Zerstörung freimachen, wir mußten sie in irdische Kräfte verwandeln, die sie uns als Kräfte des Hasses, der Rachgier, der Grausamkeit in Gewalttaten jeder Art aufdrängten, für sie ein Meer unendlicher Lust, für uns dasselbe Meer der Qual. Im Laufe der Jahrmillionen vergeudeten und verschleuderten sie so ihre unendlichen Geistselbstkräfte. Sie waren unser Geschenk, ihre Träger hatten sie in keiner Weise selbst erworben. Aber die Unendliche Liebe fordert kein Geschenk zurück, auch wenn der Empfänger dieses Geschenkes ihr Todfeind wird.

Die Kräfte, die wir durch unsere Qual erwarben, schenkten wir wieder der Welt, da sie sonst ihre Beherrscher längst in ihrem Vernichtungswahn zugrundegerichtet hätten. Erst wenn sie alle außer uns (durch freie Entscheidung auf den übersinnlichen Ebenen der Welt) endgültig abgelehnt hatten, wandelten wir sie wieder in geistige Kräfte um und entzogen sie für immer dem irdischen Vernichtungswahn. So entstand im Laufe der Jahrmillionen unser neues Reich jenseits der materiellen und niederseelischen (astralen) Welt.

IV. Der Kampf um die Eigenart

Um die Zeit ihrer Herrschaft solange als nur immer möglich zu genießen, hielten unsere Gegner ihre Kräfte zurück, sosehr es ihre Gier nach Lust eben noch zuließ (und es wurde ihnen nichts gegen ihren Willen abgenommen). Besonders Belial setzte dafür seine Kraft des starren Beharrens (die irdisch verwendbare Teilkraft der Treue) ein. Sie ließen sich erst dann zu einem Fortschritt der Weltentwicklung bewegen, wenn die bisherige Stufe für ihre Genüsse restlos ausgeschöpft war. Sie setzten auch immer wieder Rückgriffe auf längst vergangene Entwicklungsstufen durch, indem sie diesen Krebsgang der Weltentwicklung den Einzelwesen als Fortschritt, als verlockende neue Möglichkeit vor Augen hielten, und wenn diese Verlockung alle trotz unseren Warnungen zustimmten, mußten wir ihrem Willen stattgeben. Den Kampf um die wirkliche Willenserfüllung unserer Todfeinde, sich in rasender Lust der Schändung und Zerstörung des Lebendigen zum vollendeten Widerpart unser selbst zu machen und dadurch ihren völligen Sieg über uns zu genießen, mußten wir allein, in unsere irdischen Verkörperungen gebannt führen, da die Gesamtheit der Welt immer wieder der Besitzgier, dem Neid, dem Haß, der Rachgier verfiel und damit zu Knechten, zu Werkzeugen der widergöttlichen Mächte wurde. Trotzdem wurde jedes Wesen Schritt um Schritt zu seiner geistigen Eigenart entwickelt, wie es sie in immer neuen Teilentscheidungen selbst gewählt hatte. Stets schwankten die Wesen zwischen dem Willen nach übertriebener Sonderart und dem Aufgehen in der großen Masse, die jederzeit ein willfähriges Werkzeug der großen Weltverderber war. Wenn die Welt auf unsere Stimme hätte hören wollen, wären ihr trotzdem alle Schicksalsschläge, alle großen Zerstörungen erspart geblieben, abgesehen von dem persönlichen Unglück, das aus der unbelehrbaren Sucht nach Selbstbestrafung aus einem inneren Schuldgefühl heraus entsteht, da die meisten Wesen unsere Verzeihung nie annehmen wollten oder ihr nicht trauten.

V. Der Pfeil zur Ferne

Durch eine irdisch undenkbar lange Zeit habt ihr euch daran genügen lassen, euch an die materielle Welt zu klammern. Unseren Ruf nach den lichten Sphären unseres neuen Reiches haben nur sehr wenige hören wollen, und auch die wenigen wollten nur in die untersten, jedem noch unentwickelten Erdenwesen zugänglichen Bezirke. Seit Beginn der Menschheitsentwicklung habt ihr euch bei uns beklagt, unseren Ruf nicht verstehen oder ihm nicht vertrauen zu können, und habt uns selbst als irdische Verkörperung der Weltseele in Mannes- oder Frauengestalt auf die Erde gerufen. Und wenn wir seit vielen tausend Jahren als Pfeil zur Ferne unter euch lebten, habt ihr uns als lästige Eindringlinge gesehen, wir ernteten - von euch selbst gerufen, eure erbitterte Ablehnung, euren Spott, euren Haß, eure Rachgier. Unablässig habt ihr zu uns um Erfüllung eurer törichten oder schädlichen oder tödlichen Wünsche gerufen, und habt euch dann beklagt, wenn eure euch selbst feindlichen Wünsche nicht erfüllt wurden.

Dann kam für jeden Einzelnen einmal die Stunde, da er des äußeren irdischen Lebens überdrüssig wurde und nach Höherem verlangte. Jeder hat sich einmal uns angeschlossen, aber fast immer nur vorübergehend, ohne tiefere Bindung. Der Kampf um das Licht, der keine inneren Zugeständnisse erlaubt, der keinen Ehrgeiz, keinen Geltungshunger, keine Besitzgier, keinen Neid, keinen Haß, keine Rachgier duldet, ist niemals für längere Zeit auf euren Schultern gelegen. Nicht ein einziges Wesen in diesen Millionenjahren und im ganzen Kosmos hat uns jemals bedingungslos vertraut, hat ohne jede Nebenabsicht nur unsere Liebe erbeten. Pfeil zur Ferne, glühender Rufer zum Licht, Lastträger der irdischen Qualen zugunsten anderer, helfende Hand und bergender Schoß, Heimat des Lichts auf Erden waren immer nur wir selbst in einer unserer Menschengestalten, obwohl wir alle immer wieder und wieder gerufen haben. Jedem Wesen ohne Ausnahme, auch unseren erbittersten Todfeinden, haben wir stets aufs neue die Möglichkeit geboten, uns gleich zu werden. Aber in den übersinnlichen Ebenen der Welt, wo die eigentlichen Entscheidungen fallen (sie fallen niemals in eurem verengten, durch den Verstand verzerrten Erdenbewußtsein) habt ihr euch immer erst überzeugen wollen, wie wir lebten und was ihr an Belohnungen, an Genüssen, an Ehrenstellungen im himmlischen Reich zu erwarten hättet. Ihr saht, wie wir, unserem Wesen getreu, leben mußten, wie wir keiner Belastung ausweichen durften, weder im Körperlichen, noch im Seelischen, noch im Geistigen, ihr saht, wie uns die heimtückischsten, unmenschlichsten Qualen, die jahrzehntelange Zermürbung des Kampfes um die Willenserfüllung der anderen nie in den Haß, in die Rachgier, ja auch nur in gleichgültige Ablehnung treiben konnten, solange noch eine Möglichkeit bestand, trotz abertausend widergöttlichen Entscheidungen zur Umkehr helfen zu können. Unsere Art mußte euch, eurer irdischen Einstellung entsprechend. als lächerlich, unerträglich schwach erscheinen, sie mußte euch zum Hohn und zum Sadismus reizen. Ihr habt unsere Art mit den Siegergebärden, dem Herrengehaben, der unerschütterlich scheinenden Macht der schwarzen Weltmächte verglichen, mit ihrem klugen Zumessen von Lohn und Strafe, ihren geschickten Einschüchterungen, ihren schlauen Winkelzügen, ihrem durch unsere Hilfe lust- und machtvollen, irdisch gesicherten Leben und habt uns in den übersinnlichen Weltebenen schnell fallengelassen und seid gemeinsam mit zahllosen anderen unsere unerbittlichen Todfeinde geworden, auch wenn ihr in der irdischen Außenwelt manchmal lebenslang unsere getreuen, opferbereiten Anhänger wart. Ihr wußtet eben - denn auf den übersinnlichen Ebenen konntet ihr es sehen - daß wir die geringste Hilfe, sei es in der Außenwelt oder auf den höheren Ebenen, überreich belohnen. - Pfeil zur Ferne: Will es noch irgend jemand von euch sein, jetzt, in der allerletzten Stunde des Kampfes auf den übersinnlichen Ebenen, wo für alle Ewigkeit mehr Heldenruhm zu ernten ist als in weltumfassenden Eroberungen oder Vernichtungsschlachten auf der irdischen Außenwelt?

VI. Die schwarzen Lasten

Wenn kein einziger von euch allen ganz zu uns gehören will, dann laßt euch wenigstens eines sagen: Brecht die starre Verklammerung an die irdische Außenwelt, vor allem an den - geistig gesehen - so überaus kläglichen irdischen Verstand, den ihr schönrednerisch als Vernunft bezeichnet. Wir sehen jede Sekunde unseres Lebens, wie unbegreiflich ärmlich euer tagesbewußtes Leben und euer Leben auf den niederen übersinnlichen Ebenen verläuft. Ströme der Liebe, der Gnade, der inneren Glückserfüllung in der dunkelsten Bedrückung durch die Außenwelt warten seit Jahrhunderttausenden auf euch, wenn ihr sie nur annehmen wolltet. Nur eines müßtet ihr tun und wir haben nie eine andere Leistung dafür von euch gefordert: Euch uns in gläubigem Vertrauen auftun, denn wir dürfen euch nichts aufzwingen. Das müssen wir unserer Gegenseite überlassen.

Unablässig haben wir neben allen anderen Kämpfen dafür gearbeitet, uns euer Tagesbewußtsein für unsere Erscheinung, für unsere Worte, für unsere Ströme von Liebe von den höheren übersinnlichen Ebenen her zu öffnen. Ihr hättet nur ja sagen brauchen und uns vertrauen, daß wir keine Bindung, keine Leistung, keinen Verzicht, keine Änderung eures Wesens von euch verlangen, die ihr nicht freudig selbst bejahen und einhalten könnt. Denn hier, auf den höheren übersinnlichen Ebenen, die sich in irdischen Worten nicht einmal mehr andeuten lassen, könntet ihr wenigstens sehen wie wir sind. Auf den niederen übersinnlichen Ebenen und in der Außenwelt seht ihr ja nur unsere irdische Maske, die wir euch zuliebe tragen müssen, weil wir euch sonst zu unserer Anerkennung zwingen würden, gleich welcher Willensrichtung ihr seid.

Wer die Verklammerung an den irdischen Verstand in seinem Tagesbewußtsein nicht losläßt, sieht auch auf den übersinnlichen Ebenen nichts anderes als was euch auch die gewohnte irdische Außenwelt zeigt. Eure Träume könnten euch darüber belehren. Hier wenigstens, im Dämmerschlaf, könntet ihr hellsehend sein, jeder von euch, aber ihr hört und seht auch da nur das von uns, was in euer durch den Verstand verengtes und verzerrtes Vorstellungsvermögen hineingeht, und das ist für unserere Augen wie eine Kerzenflamme gegen ein Weltall voll Sonnenfeuer.

Wir sehen jeden eurer Gedanken, jedes eurer Gefühle, auch tagesbewußten, wenn ihr euch uns zuwendet, und ihr tut das unablässig, trotz unserer Bitte, uns mit eurem stets wachen Mißtrauen, eurer Grübelsucht, eurem Anklammern, das wir nicht abwehren dürfen, wenn ihr unsere Hilfe braucht, nicht zu Tode zu Jagen. Auch unser kosmisches Bewußtsein ist euretwegen, um in irdischen Worten sprechen zu können, auf die Organe unseres physischen Körpers angewiesen, sooft wir mit einzelnen von euch oder mit den großen kollektiven Gruppen in Verbindung sind. Ihr habt euch nie damit begnügen wollen, zu sehen, zu schauen, ihr müßt selbst auf den übersinnliche Ebenen alles logisch beweisbar gedeutet haben, ihr kommt mit unsagbar lächerlichen irdischen Einwänden, Vorwürfen und Bitten, wenn wir euch ein Meer von Licht, von Freude und Seligkeit schenken wollen.

Es ist nicht einer von euch allen geistig erwacht, geistig hellsehend, offen für das Herrliche, das wir euch immer wieder zeigen - er ist höchstens hellsehend für die niedrigsten, noch ganz irdischen Ebenen der Astralwelt, wo er auch nichts anderes als eine irdische Hülle von uns sieht. Diese für uns so unbegreifliche Verklammerung an die Gesetze und Lebenserscheinungen der Außenwelt, an das primitivste Alltagsdenken und -Fühlen, eure Vorliebe für die kläglichsten Bosheiten sind die schwarzen Lasten, das von euch selbst mit Zähnen und Klauen verteidigte Hemmnis - denn ihr könnt nichts loslassen, schon gar nicht auf die Dauer, nicht die ärmlichsten, zerschlissensten Lumpen eurer seelischen Hülle - das euch hindert, aus der Fülle und Freude heraus zu leben, auch wenn eure äußeren irdischen Umstände ärmlich oder bedrückt sind. Ihr könntet erleben und schauen, ihr könntet euch von uns her mit Seligkeit erfüllen, wenn ihr das Klügeln und Grübeln, die Sucht, alles betasten zu müssen und nach euren irdischen Maßstäben bewiesen zu sehen, endlich als lebensfeindliche Torheit von euch werfen würdet.

VII. Das Weltgericht

ICH, Maria, ging durch die Jahrmillionen der Weltentwicklung in irdischen Verkörperungen, deren Zahl für keinen Menschenverstand mehr faßbar ist. Seit der Zeit, da ihr als Menschen nach mir zu rufen begannt, war ich viele Male mitten unter euch, eurem eigenen Willen entsprechend in eurer Menschengestalt. Denn ihr wolltet eben alles mit euren irdischen Sinnen bemeistern, ihr wolltet mit eurem Verstand mich überwachen, überprüfen, beurteilen und richten können. Niemals hat irgendein Mensch oder Wesen mehr als meine irdische Hülle erkannt. Er sah in mir den Weisen, den Meister, den Wundertäter, die Heilige oder die Närrin.

Das VERBORGENE ICH, mich selbst, meine Herzmitte, den geistigen Führer des Weltalls und den tragenden Schoß alles Lebendigen habt ihr stets im Geistigen absichtlich, frei selbst gewollt - aus eurem Bewußtsein verbannt, ihr habt es übersehen, wie der Blinde alle Farbenfülle der Welt nicht begreift.

Ich war immer bei euch. Kein Jahrzehnt der Jahrtausende brauchte mich zu vermissen. Auf diesem Weg durch den Menschenbereich - ich sagte euch an anderer Stelle, daß er die Ebene der endgültigen Entscheidung für alle Wesen des Kosmos ist - stehen neben zahllosen kleineren drei große Kreuze, eurer geistigen Entwicklung entsprechend eines größer und wuchtiger als das andere, das überwunden war. Dreimal war ich an entscheidenden Wendepunkten der inneren Entwicklung als Führer des Ganzen bei euch und habe mich vor aller Öffentlichkeit als die führende und tragende Mitte bekannt. Am ersten dieser drei großen Kreuze hing ich als Gautama Buddha. Schon damals hat mich die Welt abgelehnt, die ich selbst gerufen hatte, und ich konnte keinen einzigen Menschen in seinem Inneren davon überzeugen, daß die Verbindung zum ewigen Licht nicht mit euren kläglichen irdischen Mitteln zu gewinnen ist. Euer Klügeln und Grübeln war euch viel wichtiger als das einzige Tor zu den oberen jenseitigen Lichtwelten, Glauben, Schauen und Vertrauen.

Am zweiten dieser drei großen Kreuze hing ich als Jesus Christus, längst ehe ihr mir in der Außenwelt Gewalt angetan hattet. Damals ist euch gesagt worden: Ihr sollt ihn IMMANUEL heißen. Ihr habt mich Jesus Christus, Jesus den Gesandten genannt, bis heute, weil ihr zu feig wart, durch einen meiner Inneren Namen eine Ahnung von mir selbst in euer Bewußtsein dringen zu lassen. Als ich am Kreuz hing, haben alle Einzelwesen der Erde und des Kosmos in ihrem übersinnlichen Bewußtsein erkannt, daß ihr die Weltseele, nicht einen Mann mit dem Namen Jesus aus Nazareth gekreuzigt habt. Ihr wußtet damals schon, daß meine Mannesgestalt in der irdischen Außenwelt eine von euch selbst gewollte äußere Maske war, weil eure teuflische Gier euch sonst zu sehr bloßgestellt hätte. Euer Treiben damals in euren vor der Welt verborgenen Gedanken und Gefühlen konnte nur überboten werden durch das Geschehen in meiner heutigen Zeit der Wiederkehr.

Um mein wahres Wesen weiterhin zu verschleiern, habt ihr meine irdische Mutter, die damals längst schon auf den höheren Ebenen mein Todfeind geworden war (sie wollte wie viele andere durch mich Macht, Herrschaft über die Welt gewinnen) zur Königin des Himmels, zur Weltseele selbst gemacht. Alle Einzelwesen wußten auf den übersinnlichen Ebenen, daß es schon damals um die letzten Dinge ging, sie wußten um meine Qual, sie wußten um jeden Betrug, der an mir und meiner Lehre verübt wurde, und sie haben das alles als Geistwesen ohne jede Ausnahme bejaht, auch meine scheinbar getreuesten Anhänger in der Außenwelt.

Als ich zum drittenmal als führende und tragende Macht des Ganzen wiederkam, nach eurem eigenen Willen jetzt und hier, und ganz anders, als es die Welt in ihrem äußeren Bewußtsein erwartete, damit sie mich um so leichter verleugnen konnte, als ich dieses dritte Mal wiederkam zum Tage des Weltgerichts, zum Gericht über die nun hinter uns liegenden Jahrmillionen, da hattet ihr schon ein Kreuz für mich bereit, das alles übertreffen sollte und übertroffen hat, was die uralte Erfahrung eurer teuflischen Geistseelen in der Erfindung rasender Qualen bis dahin zustandebrachte. Während dreier Jahrzehnte habt ihr mich durch alle Höllen des Kosmos geschleift, ihr habt mir viehische Gewalttaten angetan, Jahr für Jahr und Tag für Tag, im letzten Jahr - ich schreibe dies am 11. Februar 1951 - ohne Pause Tag und Nacht, Gewalttaten, Schändungen und Folterungen, wie sie der verkommenste Verbrecher in seinem äußeren Bewußtsein nicht wagen würde. In diesen Jahren haben sich alle Geistwesen der Welt - für mich tagesbewußt, teils als nach ihrem eigenen Willen zu einer teuflischen Einheit zusammengeballte Millionenmassen, teils als Einzelwesen - ich habe andere Mittel als mein irdisches Gehirn, um ihre Zahl und ihren Namen zu erkennen - für ihren geistigen Untergang entschieden.

Als ich dieses dritte Mal mein öffentliches Wirken begann, habe ich selbst einen meiner Inneren Namen ausgesprochen, nicht den ganzen, denn ihn wolltet ihr weniger annehmen als jemals früher, aber doch soviel, daß eurer freiwilligen Erkenntnis keine Schranken gesetzt waren. Mehr als jemals früher in meinem Weltwirken war ich Kampfgestalt, um für euch die letzten Entscheidungen durchzukämpfen, zu denen ihr selbst nie den Mut hattet. Ich habe euch in den seelischen und geistigen Welten viele Male gezeigt, was ich mit euch tun könnte, wenn ich meinem eigenen Wesen untreu werden und euren Letzten Willen beugen wollte, und unzählige Male habe ich mich euch als Die Unendliche Liebe gezeigt. Aber eure Herrschsucht, euer Hochmut, eure Genußgier, eure satanische Grausamkeit, mit der ihr euren Weg als selbständige Wesen begonnen habt, war stärker als der letzte Funke meines göttlichen Lichtes in euch, mit dem ihr mich hättet erkennen können.

Nun beginnen sich diese Entscheidungen in eurem Tagesbewußtsein abzuzeichnen. Ehe ihr auch hier dem Wege eurer Beherrscher folgt, dem Weg Luzifers, Raphaels, Gabriels und Belials, denkt an Die Worte, die ich zu diesem Weltgericht heute noch auszusprechen habe - hier zu wenigen, die mit vielen anderen verbunden sind, und zu allen von der erdennächsten Ebene der übersinnlichen Welten her. Sie werden sie als Innere Mahnung in ihr Bewußtsein dringen lassen.

Ihr werdet über der Welt mein Zeichen sehen und ihr werdet es nicht mehr mißdeuten können. Bis jetzt stand ich in eurem denkenden Bewußtsein - abhängig von meiner äußeren Maske, über die hinaus ihr in eurem Denken und Fühlen nie dringen konntet - als männliche Gestalt, als die Gestalt eines irdisch siegreichen Kämpfers. Ihr gabt mir die Zeichen eurer irdischen Auffassung meines Wesens: Speer, Schwert und Schild. Meine Seele aber ist anderer Art. Ihr gehören die Zeichen des Kelches und der ewigen Hügel zu.

Ihr werdet mein Zeichen sehen. Das Zeichen der Erleuchtungs- und Erlösungskraft, die wir uns nun als Einheit zurückerkämpft haben, die führend und ins Ewige weisend nach oben gestreckten Arme, die mich am Kreuz hielten, auch wenn ich ihrer in meinem nachtschwarz gewordenen geistigen Bewußtsein nicht mehr gewahr wurde, und das Zeichen der Weltseele, der Verwandlungs- und Verklärungskraft, der todüberwindenden Liebe, das Kreuz. Die tragende und führende Kraft des Weltwillens und die das Ewige Werden bergende und schützende Kraft der Weltseele, Immanuel-Maria und Michael-Maria vereint wie zur Zeit, ehe Himmel und Erde war.

Nun spreche ich in meinem ganzen Namen. Ich, Maria, verzeihe allen irdischen Menschen und ihren Seelengestalten alles, auch die teuflischsten Verbrechen, denn sie haben mich nie gekannt. Ich werde sie ewig an meinem Herzen halten und in meinem Schoße tragen zu ihrer Erfüllung aus den Quellen unserer Höheren Welt. Den Geistseelen aber, die mich in der Herrlichkeit des Urlichts sahen und dennoch alle in gleicher Weise schuldig sind an den satanischen Greueln der nun zu Ende gegangenen Jahrmillionen, bin ich Schwert der Vernichtung und Todesnacht. Sie werden mein Licht nicht mehr schauen in Ewigkeit.